Biologie des Traubenwicklers

Einbindiger Traubenwickler - Foto: E. Kührer Bekreuzter Traubenwickler - Foto: E. Kührer In den Österreichischen Weinbaugebieten tritt meist eine Mischpopulation von Einbindigen (Eupoecilia ambiguella) (Abb.1) und Bekreuzten Traubenwickler (Lobesia botrana) auf.
In den meisten Weinbaugebieten ist jedoch der Bekreuzte Traubenwickler dominant. Die einzelnen Arten lassen sich zwar optisch voneinander unterscheiden, die Lebensweise und das Schadbild sind aber nahezu ident.


Der Traubenwickler tritt in Österreich üblicherweise in zwei Generationen auf (erste Generation als Heu- und zweite Generation als Sauerwurm). Er überwintert als Puppe in der Borke der Rebstöcke. Der Falterschlupf der ersten Generation beginnt üblicherweise Ende April und kann je nach Witterungssituation bis ca. Ende Mai andauern. Die Falter der zweiten Generation schlüpfen aus den Sommerpuppen mit Anfang Juli. Der Falterflug läuft in der zweiten Generation aufgrund der höheren Durchschnittstemperaturen zügiger als in der ersten Generation ab.
Heuwurm mit Gespinst Sauerwurm in der Beere Nur in sehr warmen Jahren kann es zum Zeitpunkt der Lese noch zu einer dritten Traubenwickler-generation (Süßwurm) kommen. Diese Generation stellt allerdings keinen wirtschaftlichen Schaden dar.
Zur Paarfindung versprühen die paarungsbereiten Weibchen sogenannte "Pheromone" Duftstoffe. Die männlichen Falter können diese mit ihren Fühlern aufnehmen und dadurch die Weibchen lokalisieren.
Nach erfolgter Paarung legen die Weibchen befruchtete Eier an den Gescheinen bzw. unreifen Beeren ab, aus welchen sich bei günstiger Witterung innerhalb von ein bis zwei Wochen Raupen entwickeln.
Die Raupen fressen an den Blütenorganen und verspinnen sich darin. Die Schadensschwelle liegt in der ersten Traubenwicklergeneration bei 30% befallener Gescheine.
Die Raupen der 2. Generation fressen an den unreifen Beeren wodurch Eintrittspforten für einen Botrytisbefall geschaffen werden.
Die Kotteilchen und Einbohrlöcher sind ein sicheres Erkennungsmerkmal. Schon ein geringer Befall - die Schadensschwelle liegt bei zwei Prozent - kann, insbesondere bei dichtbeerigen Sorten, starke Folgeschäden durch Botrytis verursachen.